Zu den bildhauerischen Werken von Johanna Frohberg

Die Worte, die ich hier zu den Werken verliere, können von mir aus auch selbst wieder durchsichtig werden und verschwinden. Im Idealfall nehmen sie der Skulptur nichts weg und fügen ihr nichts hinzu, sondern geben dem Geist nur einen Anhaltspunkt, sich mit ihr zu beschäftigen.

Allgemein kann ich sagen, dass mich die Verbindung von abstrakten Ideen mit konkreten Formen fasziniert. Mich interessiert es nicht, etwas Perfektes zu schaffen. Perfektion löst Bewunderung aus und Bewunderung schafft eine Differenz zwischen dem, der bewundert und dem was bewundert wird. Letztlich aber hungert jeder auf seiner Seite unverstanden und unberührt vor sich hin.

Kunstwerke sind meines Erachtens im besten Falle Beiwohner, zu denen man eine freundliche Beziehung aufnehmen kann. Nicht freundlich im Sinne von nett, sondern im Sinne von Freundschaft. Ein Freund ist ein Gegenüber, das einem ermöglicht, sich selbst zu vergegenwärtigen. Er ist ehrlich und furchtlos und mitunter nicht schön. Er ist voller Angst im Vertrauen, dich ganz anschauen zu dürfen, weil er auch bereit ist, zu scheitern - also im schlimmsten Falle: verstoßen zu werden. Ich versuche, Gegenstände zu schaffen, die diese Rolle anspielen können.

Ich arbeite mit Ton, der auf hohen Temperaturen gebrannt wird und so sehr hart wird. Alle Farben, die sie sehen können, sind mit wenigen Ausnahmen die Farben des Materials selbst.